Spinnen & Stricken: Alpaka-Mütze mit falschen Maschen

Über eine Bekannte kam ich im Herbst zu Alpakawolle von einem Hof aus der Nähe von Kaiserslautern. Alpaka hab ich noch nie verpsonnen aber schon als Wolle in der Hand gehabt, diese Gelegenheit wollte ich nutzen.

Nun hatte ich im Dezember allerflauschigste 700g Wolle vor mir liegen - professionell gewaschen und im feinen Kammzug - teils in Weiß und Brauntönen.
Kurz vor Weihnachten kam es mir in den Sinn, für meinen Liebsten eine Mütze zu stricken und zwar aus dieser Wolle. Aber weder weiß noch braun sollte sie werden, sondern färben wollte ich sie auch gleich noch. Um hier aus Erfahrungsmangel nicht allzuviel herumzuexperimentieren oder gar was zu verhunzen, entschied ich mich für Proteinfarben von Ashford.

oberflauschiger Alpaka-Kammzug

Zwei Wochen vor Weihnachten wurde die weiße Wolle hochmotiviert losgesponnen auf meinem mittlerweile klappbaren Kiwi 2. Alpakawolle ist nicht nur verboten flauschig sondern auch flusig, umgehend kam ein Flusenfängerhandtuch auf den Schoß. Die Wolle ist sehr glatt und lässt sich trotzdem recht einfach sehr fein und gleichmäßig spinnen.
Etwa 80g gesponnen und 2-fädig verzwirnt mit ca. 15 WPI und direkt im Anschluss in türkis/petrol gefärbt und mit Essig laut Anleitung fixiert.
Die Wolle nahm die Farbe sehr gut an. Über Nacht trocknen lassen.

ca. 80g gewzirnte Alpaka-Wolle auf der Spule

und auch die Matador-Haspel kommt wieder zu Einsatz

frisch gefärbt...

... und nach dem trocknen zum Knäuel gewickelt

Gleich am nächsten abend losgestrickt. Mit dem 2 rechts-2 links Bündchen tue ich mich noch immer schwer, dieses wurde also ein wenig durcheinander und recht kurz. Das würde ich später mit einer Umhäkelungsrunde versäubern und vom Umrollen abhalten.

doch kein Weihnachtsgeschenk

Trotz aller Motivation war die Mütze am 23. Dezember aber erst 6 cm hoch. Zum Glück war sie nicht als alleiniges Geschenk vorgesehen und wurde einfach nach dem Fest weitergestrickt. Irgendwie kam aber wie immer einiges andere dazwischen und das Nadelspiel fand ich auch fürchterlich fummelig, sodass sie nun erst Mitte März fertig wurde... aber immerhin fertig. 


fertige Mütze


Falsche Maschen!
Zwar war mir aufgefallen, dass meine Maschen sich irgendwie schwergängig stricken lassen und auch die Reihen irgendwie diagonal statt gerade verlaufen. Warum war mir allerdings ein Rätsel. Dieses klärte am vergangenen Wochenende eine Bekannte auf, die in ihren Strickanfängen glücklicherweise den allergleichen Fehler gemacht hatte. Bei den rechten Maschen hatte ich den Faden falsch herum um die Stricknadel gelegt.
Bei der Mütze wars jetzt nicht so tragisch, beim begonnenen Pullover allerdigs schon. Sie zeigte mir ihren auf diese Weise falsch gestrickten, der völlig in sich verdreht war.

Na, dann darf ich meinen nochmal komplett aufribbeln... aber besser als die viele Arbeit zu einem verdrehten Pullover abzuschließen!