Kleinstgärtnern: Vitamin F(ensterbank)

Früheste Frühjahrskost in Form von Sprossen zu ziehen, ist gar nicht so schwer.
Für unsere Breitengrade eignen sich beispielsweise Roggen, Buchweizen, Linsen, Erbsen hervorragend. Sie keimen in kurzer Zeit auch bei wenig Wärme und kurzen bewölkten Tagen.
Zur Aufzucht empfiehlt sich ein Platz am Licht und unbedingt ausgekochte Gläser/Gefäße, ob speziell oder vorhanden. Belüftung derselben, Kontrolle und tägliches Spülen sind für eine hygienische Aufzucht von großer Bedeutung, Art und Professionalität der Gefäße weniger.
Bei der platzsparenden Unterbringung möglichst vieler verschiedener Sprossen am Fenster hat ein hochspezielles (Schuh-)Regal aus der Abstellkammer wertvolle Dienste geleistet. Für den Anfang oder bei mangelnder Zeit und Muße ist weniger mehr.
Einweich- und Keimfristen finden sich zur Genüge im Netz.
Sehr schnell keimt der leckere Buchweizen, danach der unverwüstliche Roggen. Linsen und Erbsen benötigen ein bis zwei Tage länger. Dinkel keimt mal und mal nicht (je nach Mühlenvorbehandlung) und neigt zur Schimmelbildung. Geschälte, gebeizte oder geröstete Saaten keimen in aller Regel nicht. Superfood-Saaten aus fernsten Erdwinkeln sind modisch und eine geschmackliche Abwechslung aber nicht erforderlich geschweige denn besser oder erschwinglicher als heimische.
Buchweizen
Linsen
Roggen - einen Tag zu lang

 





Ein Platz in Wassernähe ist von Vorteil, sonst wird das tägliche Spülen zur Lauferei. Das Küchenfenster hat sich bewährt: Licht und Wasser könnten näher nicht sein und täglich fällt der erste Blick bei der Frühstücksbereitung unweigerlich auf die Zöglinge.

Es grünt so grün...
Berglinsen
Sprossenpfanne







Was macht man nun mit dem jungen Gemüse? Zum Beispiel Zugaben. Für Salate, (Frost-) Brote, Suppen, Eintöpfe, Sonntags-Ei, Gratins, fernöstliche Pfannengerichte und alles, was einem sonst noch einfällt. Durch kurze (der Keimlingsart angepasste) Blanchierzeiten erhält man soviel Nährstoffe als möglich, ohne sie zu zerkochen. Manche schmecken auch roh.
Ist das neumodischer gendrifidingsdaner Schnickschnack? Derzeit ja. Wenn man am Ende der Welt wohnt, ists nebenher auch praktisch. Nur was für Veganer? Nee, schmeckt auch zu Fleisch.
Warum der Quatsch? Wissenschaftler haben erforscht, um wieviel Prozent sich der Nährstoff- und Vitamingehalt in Saaten beim Keimen im Verhältnis zum Gehalt in der trockenen Saat erhöht. Nichtwissenschaftlern schmeckts auch ohne genaue Zahlen.
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Zeitaufwändig? Nicht mehr, als Zähneputzen. Teuer? Nur bei exotischen Saaten.
Gude(n Appetit)