Draußen schlafen im Herbst & Winter

Warum tut man sich sowas an??
"Weil es angenehm ist, ich sehr gut schlafe
und nebenher die Rückenschmerzen weggehen,"
ist meine Antwort...

...die wenig überzeugend klingt
für Menschen, die im geheizten Schlafzimmer bei geschlossenem Fenster schlafen.

Begonnen haben wir die Übernachtungen im Freien vor etwa 2 Jahren, nachdem ich vom Schlafen auf der dicken Bettmatratze fast jeden Morgen Kreuzweh hatte.
Weils im Sommer so schön draußen war, sind wir einfach nach draußen ausgewandert und haben nach und nach auf Herbst und Winter ausgeweitet. Eine leicht windgeschützte Überdachung erlaubt komfortable Nachtruhe sogar bei richtigem Mistwetter.
Auch der Herr Schlittenhundmischling schläft lieber draußen. Geht es gegen 3°C, bekommt er aber doch einen Hundemantel an, denn er hat sehr kurzes Fell ohne Unterwolle und mit in den Schlafsack passt er beim besten Willen nicht. Nicht nur, weiler viel zu groß ist, sonder weil da auch schon ne Katze liegt.

Zu allem Überfluss schlafen wir nicht nur draußen sondern auch noch fast ungepolstert auf einem Palettensofa (natürlich selbstgebaut).
Zusammen mit dem Barfußgehen und Laufen ergibt sich eine wohltuende Kur gegen mein Hohlkreuz und einen Beruf mit etwa 50% Schreibtisch-Anteil.
Die Kreuzschmerzen, die mich zu diesen Maßnahmen bewogen haben, sind jedenfalls passé.

Wichtig: Ich bin weder Doktor noch Ratgeber und es handelt sich hier keinesfalls um Empfehlungen, sondern ausdrücklich um festgehaltene Beobachtungen von Selbstversuchen.

Spezialausrüstung? Nicht unbedingt.
Beste Dienste leistet bis etwa 16°C eine Wolldecke.
Ab 15°C abwärts ein alter Daunenschlafsack, oft geflickt und selbst erprobt bis etwa -8 °C.
Dazu eine ~2cm Schaum-Isomatte (absichtlich keine Luftgefüllte).
Wichtig bei Kälte ist eine Mütze aber nicht zu dicke Kleidung im Schlafsack.
Die Füße bleiben natürlich blank.

Sich morgens aus dem behaglich warmen Schlafsack zu schälen mit Ausblick in den Garten, in dem alles gefroren ist, hat schon was. Ein Blick in die Teetasse vom Abend: Tee gefroren....eindeutig frisch heute.
Nichts liegt näher, als gleich nach dem Aufstehen zum Tautreten bzw. Frosttreten zu gehen. Das bewirkt neben besserer Durchblutung auch gelegentlich erstaunte Nachbarn, die behaupten, allein vom Zuschauen zu frieren.

Auswirkungen bisher:
- nur noch seltenst Rückenschmerzen 
- bin morgens meist vor dem Wecker wach
- im Frühjahr erübrigt sich ein Wecker, man wird ab 5 Uhr wachgezwitschert
- seit Jahren keine Erkältung mehr gehabt
- keine kalten Füße mehr
- generell erhöhte Kältetoleranz