SUP: Paddeln mit der blauen Elise

35°C im Schatten, Wald und Feld haben was steppenhaftes. Dieser Sommer ist wieder ein waschechter.
Nach der Kirsch-, Himbeer- und Randgetreide-Ernte haben wir quasi Ferien bis die Äpfel und Pflaumen reif sind. Was machen wir bis dahin? Standuppaddeln.

Den meisten Trends und Hypes folge ich nicht... abgesehen vom Bloggen und der Keimlingszucht... oder eher versehentlich wie dem Dogscootern, das ich begonnen habe und erst dann rausgefunden, dass es sich um eine Trendsportart mit eigenem Weltmeister handelt.

Als ich erstmals vom Standuppaddeln (SUP) gehört habe und gleichzeitig davon, dass der Hund mit an Bord kann (und eine Bekannte dafür sogar Kurse anbietet), hab ich mir eine gedankliche Notiz gemacht. Denn egal ob als Kind im Ruderboot und Bootshaus oder auf dem Rhein im Motorboot, sich im und auf dem Wasser zu bewegen hat mir schon immer gefallen.

Unser Flüsschen ist oft zu seicht für Kanu oder Kajak

Nur lebe heute ich in einer Gegend in der es auf den ersten Blick wenig Möglichkeiten gibt, sich per Boot zu bewegen:
- Keine großen Seen in der Nähe
- Um wirklich jeden Weiher ist ein Zaun oder es ist ein Angelweiher
- Die äußerst einladenden und malerischen Steinbruchseen sind allesamt verboten und mit hohen Strafen belegt weil sich dort mehrfach Leute von den Klippen in den Tod gestürzt haben
- Die näheren Flüsse sind klein bis winzig und der Rhein ist anderthalb Stunden weg,
das Meer gleich ganze 450 Km


Jungfernfahrt auf dem Ohmbachsee

All das hat mich bisher davon abgehalten, mich näher mit Booten/SUP-Boards zu befassen. Zudem muss ein Kajak/Kanu/Boot ja auch umständlich bis mühselig zum weit entfernten Wasser transportiert werden. Das ist der Grund warum mir der Trend des Standuppaddelns auf Anhieb gefallen hat:
Weil es ausnahmsweise mal ein sehr praktischer ist.

  - Bootfahren im kleinstmöglichen und flexibelsten Maßstab
- Passt sogar aufgeblasen samt Scooter, Riesenhund und Urlaubsgepäck locker in unseren Kombi
- Es hat im Wasser kaum Tiefgang und ist so für kleine bzw. relativ seichte Gewässer geeignet
- Es macht keinen Krach wie ein Motorboot und einen Schein braucht man auch nicht
- Es wiegt im Vergleich zu einem Kajak oder Boot absolut nix und ist also von mir Fliegengewicht stressfrei zu verladen und transportieren
- Es darf unter Beachtung von Eigentumsrechten und Naturschutzauflagen grundsätzlich auf jedem Gewässer rumgepaddelt werden


Das Board habe ich natürlich gebraucht erworben, der vorherige Besitzer ist gleich mit 4 Hunden drauf gefahren... dann hält es auch mein Riesentier aus.
Im Stehen fahre ich es derzeit noch gar nicht, sondern wie ein Kajak mit Doppelpaddel und im Sitzen. Ist also eher ein Sitzpaddelboard (SIP) und ist frisch getauft auf den Namen Blaue Elise.

Den Herrn Hund an das Teil zu gewöhnen wird spannend. Die vorherigen Halter hatten versucht ihn mit Wasser zu bestrafen, dementsprechend feindlich stand er diesem Element anfangs gegenüber. In den letzten 3 Jahren hat er sich davon gut erholt. Eine Wasserratte ist aber immer noch nicht. Noch. Grobes Fernziel ist eine Mehrtägige Tour samt Hund im Versemeer, einem niederländischen Binnenmeer.

Sogar die Lauter vor der Haustür ist befahrbar

Nachdem ich jahrelang der Meinung war, hier gäb's kaum Seen und befahrbare Flüsse, hat mir eine gründliche Suche nun aufgezeigt, dass fast alle umliegenden Flüsschen und Flüsse zumindest in Teilen befahrbar sind und doch auch Badeseen da sind und gar nicht mal soo weit weg. Ich hatte sieh nur quasi übersehen. Sogar die Lauter, unser Badeflüsschen im Tal vor der Haustür, lässt sich befahren.
Wir erkunden diesen Sommer also unsere heimische Wasserwildnis. Natürlich werden wir das ebenso wie das Scootern nicht als Sport im Sinne eines Wettbewerbs oder körperlicher Überlastung betreiben sondern als entspannte Fortbewegungsweise.