Nähen: Zehenschuhe modifizieren...mal wieder

minimalisierte Zehenschuhe
Aller guten Dinge sind drei. Nachdem im ersten Schritt die Sohlen seitlich festgenäht wurden und im zweiten die Stoffreduzierung erfolgte sowie die Zehenkappen einzeln von Hand festgenäht wurden, kommt nun der dritte Streich:

Jetzt werden sie ganz minimalisiert für größtmögliche Luftigkeit und es bleibt nur noch soviel vom Schuh übrig, dass er nicht vom Fuß fällt.




unsere Schotterpiste




Wie gern würde ich den Weg zu unserer Werkstatt viel öfter laufen statt fahren.
Aber er besteht komplett aus (frühjahrsfrischem) Fies-Schotter, auf dem sich barfuß einfach nicht rennen lässt. Regelrecht barfußfeindlich.

Dieser Schotter ist nicht für Menschen und deren Füße gedacht sondern für Maschinen wie die Geländewagen von Förstern und Jägern, Harvester und Mähdrescher, Quads und e-Bikes.

Gehen wäre zwar möglich aber nur langsam und umsichtig. Das dauert 2 Stunden pro Strecke und ist damit kaum alltagstauglich.


die bewährten Patas de Gallico

Gelegentlich greife ich auf die Patas de Gallico zurück
aber bei langen Läufen tut mir das Gelenk des rechten großen Zehs weh (vor Jahren mal verletzt). Links geht's obwohl die Schuhe gleich sind und ich schon verschiedene Patas genäht habe. Auch in allen anderen Schuhen meckert der rechte Fuß.




barfuß: nur im Schneggetempo
Nur barfuß und in den Zehenschuhen ist das nicht der Fall.
In denen stört aber wieder die Schwitzigkeit des Synthetikstoffes.
Mit Zehensocken kann sie zwar gemildert werden
aber die jedesmal extra noch an die Füße zu fummeln nervt und ist meinen frischluftverwöhnten Füßen zu warm.

Es gibt ein neueres Zehenschuh-Modell mit Netzstoff
aber das wiederum ist zu schmal für meine Füße/Zehen und nicht für derartige Beanspruchung auf solchem Untergrund geeignet.

...ziemlich viele abers.

Dilemma...

Zwei Lösungen:
- Neue Patas machen mit Schnürung ohne Zwischenzehriemen, sondern seitlich o. ä.
- vorhandene bequeme Zehenschuhe möglichst unschwitzig umarbeiten

links vorher, rechts nachher
Zuerst kommen die Zehenschuhe nochmal unters Messer und leider muss die schöne bunte Kante dran glauben, um mehr Luft an den Fuß zu lassen. Hinzu kommen Belüftungslöcher oben in jede Zehentasche. Die Zehenkappen hatten sich nach und nach alle gelöst und nun sind alle von Hand angenäht. Die genähten Kappen halten bisher, waren aber auch noch nicht wirklich oft im Einsatz... 3 mal vielleicht, im nasskalten April.

Die Verschlusslasche aus Synthetikstoff erhält an der Unterseite eine Lederbeschichtung, weil's auch da drunter bei langen Läufen eklig schwitzig war.


spezieller Look aber praktisch

Das Ergebnis ist nicht schön aber selten ...und reichlich zweckmäßig.

Nach dem Probelauf sind die Zehen nicht schwitzig wie bisher. Es könnten sicher durch die Zehen-Luftlöcher Steinchen in den Schuh gelangen, ist aber nicht passiert.




Natürlich wären die Patas noch luftiger aber bis ich eine praktikable Änderung ihrer Schnürung - ohne Zwischenzehriemen - gefunden habe, kommen zum Rennen auf barfußfeindlichen Schotterpisten die minimalisierten Zehenschuhe zum Einsatz.