Zehenschuh-Reparatur, die Zweite: Zehenkappen annähen

gepimpte Zehenschuhe mit abgelösten Kappen
Zehenkappen annähen geht nicht? Oh, doch!

Nach der ersten Reparatur hatten die
Zehenschuhe den Winter gut überstanden.
Auch, weil sie nur seltenst getragen wurden und ich stattdessen doch meistens barfuß war.
Nach der Frührjahrswäsche lösten sich aber die Zehenkappen.
Und nun? Wegwerfen?
Nö, pimpen.


Wofür eigentlich noch Zehenschuhe, wenn ich fast nur noch Barfuß gehe?
Zum Beispiel, um auf fiesem spitzen Feldwegschotter zu joggen.
Gehen kann ich darauf barfuß aber laufen ist immer noch ein Ding der Unmöglichkeit, trotz mittlerweile ordentlich Hornhaut.
Da die hiesigen Feldwege immer im Frühjahr frisch geschottert werden, kommen wir auch in diesem Jahr in den Genuss ganz frischen extra spitzen Schotters, um den sogar der Hund einen Bogen macht.

links vorher, rechts nachher
Die Zehenschuhe sind besonders hoch geschlossen, damit keine Steinchen reinkommen. Das macht das Anziehen aber nervig und fummelig - vor allem, weil ich sie nur anlege, wenn eine Schotterstrecke kommt. Hier soll Abhilfe her.
Klar, könnte ich andere kaufen aber die hier sind nunmal vorhanden.

Wiedermal greife ich zur Schere...
...und schneide sie noch etwas großzügiger und luftiger aus, als es die ursprüngliche Bauform war.
Sofort geht das Reinschlüpfen wesentlich flotter.

wieder mal was bunt versäumt
Die abgeschnittenen Ränder werden ganz einfach wie bei den Hosenrändern umsäumt, und zwar mit schöner bunter Restwolle.
Wo ich grad dabei bin, wasche ich die Schuhe auch gleich noch. Dabei lösen sich 3 der kleinen Zehenkappen.

Och nö... kleben hält garantiert von 12 bis mittag. Hm...
Jetzt, wo die Kappen ab sind, sieht es so aus als ließen sie sich doch annähen. Als sie noch fest waren und der Schuh hochgeschlossen, erschien es unmöglich.



Zehenkappe von Hand annähen



Fummel-die-fingerverknot...geht doch!
Zwar ein Bisschen frickelig aber mit zierlichen Händen und Geduld machbar. Das dürfte weit haltbarer sein als ein Klebeversuch.

Nach den ersten Läufen hat sicher jedenfalls noch keine Naht gelöst. Die seitlichen Maschinennähte vom Herbst sind noch vollständig unbeschädigt. Die werden endlich mal noch schwarz gefärbt, wo ich sie eh grad in der Mache hab.


Fertig sind die reparierten und gepimpten Unikate, die zusammen mit 2 weiteren Paar Schuhen, -darunter die selbstgemachten Pata de Gallico - meinen Restbestand bilden
(die übrigen sind verschenkt und verkauft).
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Letztes Manko bleibt die Schwitzigkeit des Synthetikstoffes. Da die sich nicht wegreparieren lässt, bleibts im Sommer bei den Patas de Gallico für Schotterstrecken.